Erstellt am: 15.10.2021
Körner: „M+E-Unternehmen brauchen dringend verstärktenBürokratieabbau und mehr Flexibilität im Arbeitsrecht“MANNHEIM – Die Metallarbeitgeber in der Region Rhein-Neckar und Odenwald erwarten von einer neuen Bundesregierung, dass sie wieder die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Wirtschaftsstandorts in den Mittelpunkt des Regierungshandelns rückt. „Ganz oben auf der Prioritätenliste muss dabei auch der Bürokratieabbau stehen“, sagte der Vorsitzende der Bezirksgruppe Rhein-Neckar-Odenwald des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Peter Körner, am Donnerstag bei der Mitgliederversammlung in Mannheim. „Bürokratische Lasten sind ein großer Kostenfaktor für die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie (M+E) und behindern sie im internationalen Wettbewerb.“
Gleichzeitig brauchten die M+E-Unternehmen in der kommenden Legislaturperiode wieder mehr Flexibilität im Arbeitsrecht, sagte Körner: „Immerhin ist es noch gelungen, die von der Großen Koalition geplante Einschränkung von sachgrundlosen Befristungen zu verhindern. Das Vorhaben sollte auch von der kommenden Bundesregierung auf keinen Fall wieder aufgenommen werden.“
Für die Betriebe seien sachgrundlose Befristungen ein unverzichtbares Instrument, erklärte der Arbeitgebervertreter. Denn sie erlaubten es ihnen, auch bei unsicherer oder schwankender Auftragslage Beschäftigung aufzubauen. Gleichzeitig erleichterten sie Arbeitsuchenden den Einstieg in den Arbeitsmarkt. „Befristete Arbeitsverträge waren deshalb eine wichtige Voraussetzung für das Jobwunder, das wir in den vergangenen Jahren bis zur Corona-Krise erlebt haben“, unterstrich er.
An die Spitze der Agenda einer neuen Bundesregierung gehört aus Sicht der M+E-Industrie auch eine Flexibilisierung der gesetzlichen Arbeitszeitregelungen, sagte Körner. Denn diese seien in Deutschland unnötigerweise strenger als es die entsprechende EU-Richtlinie verlange, so der Bezirksgruppen-Vorsitzende: „Uns geht es dabei nicht um grundsätzlich längere Arbeitszeiten. Wir wollen lediglich, dass die vereinbarte Gesamtarbeitszeit flexibler und bedarfsgerechter eingesetzt werden kann.“ Starre tägliche Höchstarbeitsgrenzen von acht bzw. zehn Stunden passten einfach nicht mehr zu den Anforderungen einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft, argumentierte er: „Es muss Grenzen und Regelungen geben, keine Frage. Aber mehr Spielraum und Verantwortung in den Händen von Unternehmen und Beschäftigten schaffen für beide Seiten Freiräume.