SWM-MGV: M+E-Unternehmen vermissen im Abschwung Unterstützung durch heimische Politik

SWM-MGV: M+E-Unternehmen vermissen im Abschwung Unterstützung durch heimische Politik

Erstellt am: 16.10.2019

Körner: „M+E-Industrie erlebt gegenwärtig den markantesten konjunkturellen Rückgang seit der Finanz- und Wirtschaftskrise“MANNHEIM – Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie vermissen im gegenwärtigen wirtschaftlichen Abschwung die Unterstützung durch die heimische Politik. „Wir erleben in unserer Branche gegenwärtig den markantesten konjunkturellen Rückgang seit der großen Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009“, sagte der Vorsitzende der Bezirksgruppe Rhein-Neckar des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Peter Körner, am Dienstag bei der Mitgliederversammlung in Mannheim. „In dieser Situation erwarten unsere Unternehmen, dass die Politik alles daran setzt, den heimischen Wirtschaftsstandort wetterfest zu machen. Doch statt auf wachstumsfördernde Investitionen zu setzen, geht es der Großen Koalition in erster Linie nur um Umverteilung“, kritisierte er.

Der Gesetzgeber müsse endlich seine Verantwortung in der Gestaltung moderner Rahmenbedingungen für die Unternehmen wahrnehmen, forderte Körner: „So mahnen wir schon seit Jahren eine Flexibilisierung der gesetzlichen Arbeitszeitregelungen an. Diese sind in Deutschland unnötigerweise strenger als in der Europäischen Union.“ Dabei gehe es den Arbeitgebern nicht um grundsätzlich längere Arbeitszeiten. „Wir wollen lediglich, dass die vereinbarte Gesamtarbeitszeit künftig flexibler und bedarfsgerechter eingesetzt werden kann“, erklärte er.

Mehr Flexibilität für die Unternehmen sei angesichts des rauen konjunkturellen Umfelds das Gebot der Stunde, so der Bezirksgruppen-Vorsitzende. Südwestmetall begrüße es deshalb, dass die bayerische Staatsregierung jetzt einen Antrag zur Flexibilisierung der Arbeitszeitgesetzgebung in den Bundesrat eingebracht habe. „Wir hoffen, dass sich auch die baden-württembergische Landesregierung dazu durchringen kann, den Antrag in der Länderkammer zu unterstützen – nachdem der Plan eines eigenen Antrags im vergangenen Jahr am Widerstand der grünen Landtagsfraktion gescheitert ist“, erklärte Körner.

Angesichts des deutlichen Rückgangs von Aufträgen und Produktion in der M+E-Industrie bei gleichzeitigem massivem Investitionsbedarf in Digitalisierung und umweltfreundliche Antriebe mahnte der Arbeitgebervertreter die IG Metall, in der kommenden Tarifrunde mit ihrer Lohnforderung nicht erneut zu überziehen. „Lassen Sie uns gemeinsam einen Tarifabschluss mit Augenmaß und mit vernünftigen, den Strukturwandel flankierenden Elementen finden, damit die deutsche M+E-Industrie auch künftig erfolgreich in der Champions-League mitspielen kann“, appellierte Körner an die Gewerkschaft.

 

Peter Körner wurde bei der Mitgliederversammlung für weitere zwei Jahre im Amt des Bezirksgruppen-Vorsitzenden bestätigt. Zudem wurde der Beschluss gefasst, die Bezirksgruppe Rhein-Neckar zum 1. Januar kommenden Jahres in Bezirksgruppe Rhein-Neckar-Odenwald umzufirmieren, um die regionale Zuständigkeit für die Unternehmen noch besser zum Ausdruck zu bringen.

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